Existenzkrise im deutschen Film

11.12.2025

Existenzkrise im deutschen Film: IFF fordert gesetzliche Investitionsverpflichtung zur Standortsicherung

Die Talfahrt des deutschen Films hält an und bedroht die Existenz tausender Filmschaffender sowie die hiesige Infrastruktur. Eine aktuelle Umfrage der Initiative Fair Film (IFF) belegt einen massiven Einkommenseinbruch und steigende Insolvenzängste. Die IFF sieht den Filmstandort in akuter Gefahr und fordert die Bundesregierung auf, die internationale Wettbewerbsfähigkeit durch eine transparente, nachhaltige und verlässliche Strategie zu sichern.

Existenzangst und Substanzverlust
Die Erhebung der IFF, durchgeführt im Oktober 2025, zeichnet ein alarmierendes Bild:

Einkommenseinbruch: Knapp die Hälfte aller befragten Filmschaffenden verzeichnete in den Jahren 2024/2025 einen Einkommenseinbruch von über 20 % im Vergleich zu 2022/2023.

Arbeitslosigkeit: Die Zahl der durchgehend Arbeitssuchenden unter angestellt beschäftigten Filmschaffenden hat sich zwischen 2022 und 2024 mehr als verdreifacht.

Insolvenzgefahr: 30,8 % der Filmschaffenden, die ihrerseits Angestellte beschäftigen, befürchten in den kommenden Monaten eine Insolvenz.

Abwanderung: Ein Fünftel aller Filmschaffenden arbeitet bereits parallel in einer anderen Tätigkeit, und 11,9 % unternehmen aktuell konkrete Schritte für einen Jobwechsel.

Die deutsche Filmbranche verliert an Substanz – in Form von wertvollem Fachwissen und unersetzlicher Infrastruktur. Wir steuern auf einen kritischen Punkt zu, an dem der Erhalt der deutschen Filmlandschaft nicht mehr gewährleistet ist.

Drei-Säulen-Modell muss gesichert werden
Um die Abwärtsbewegung aufzuhalten und den Standort Deutschland international wettbewerbsfähig aufzustellen, hält die IFF am Drei-Säulen-Modell fest:

1. Filmförderungsgesetz (FFG) – bereits umgesetzt

2. Steueranreizmodell – Zwingend notwendig, um international 3. wettbewerbsfähige Investitionen anzuziehen.

Gesetzliche Investitionsverpflichtung stellt die faire Beteiligung globaler Marktteilnehmer sicher.

Die IFF fordert eindringlich, das steuerliche Anreizmodell nicht ad acta zu legen. Ebenso darf die gesetzliche Investitionsverpflichtung nicht durch rechtlich unverbindliche Absichtserklärungen oder die Anrechnung ohnehin geplanter Investitionen
ersetzt werden.

Die Initiative Fair Film weist darauf hin, dass die europarechtliche Problematik bezüglich territorialer Ausgabeverpflichtungen in Deutschland kein Argument gegen die gesetzliche Verpflichtung sein darf. Die Europäische Kommission erkennt grundsätzlich an, dass territoriale Ausgabeverpflichtungen in gewissem Umfang notwendig sein können, um eine kritische Masse an Filmproduktionsinfrastruktur zu erhaltenEs bedarf einer entsprechenden Standortstrategie, die gewährleistet, dass die Gelder auch tatsächlich in Deutschland verausgabt werden und die Infrastruktur vor Ort gestärkt wird. Länder wie Frankreich, Italien und Spanien zeigen, dass dies möglich ist.

Quelle: Initiative Fair Film
Bild: © Initiative Fair Film

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